Fernwärme erdverlegter Rohrleitungsbau und Rohrschweißen.

Der Werdegang ähnelt sich immer.

Schweißnahtvorbereitung, Schleifen, Ausrichten, Vorrichten, WIG-Rohrschweißen.

Nur die Umstände können sich massiv ändern.

So ist es im freien Rohrleitungsbau, wo die Witterung unter Umständen ein sehr großes Hindernis sein kann.

Schlamm, Regen, Wind, Schnee und auch prallende Sonne sind unter Umständen Erzfeinde für den Schweißer.

Egal welches Schweißverfahren angewandt wird, die Abläufe im Sinne des Rohrschweißens ändern sich kaum.

Auch bei dem Thema Rohrschweißen in der Fernwärme am Twinrohr, Doppelrohr im Verhältnis zum erdverlegten Rohrleitungsbau bei einer Rohrleitung der Größe 2 x DN 1000, ist der Gesamtanspruch und der Ablauf deutlich ein anderer.

 

Schwierige Umstände im erdverlegten Rohrleitungsbau.

Auch unter schwierigen Umständen ist die Schweißnahtvorbereitung zu beachten und sehr wichtig.

Fehler an der Schweißnaht schleichen sich ein und es entsteht ein unglaubliches Bild an Rohrleitungsverläufen und Schweißnähten.

Auch hier zählt natürlich die Eigenverantwortung, visuelle Prüfung und die Prüfverfahren.

Empfohlen für den erdverlegten Rohrleitungsbau wird bis DN 100, das Autogen Schweißen.

Beispielsweise von DN 150 bis DN 1000 und größer wird das WIG-Schweißen 141 und in Kombination das WIG und Elektrode Schweißen empfohlen.

In der Gebäudetechnik wird häufig das WIG-Schweißverfahren 141, Autogen-Schweißen 311 und das Schweißverfahren 111 mit der Stabelektrode angewandt.

Allgemein auch hier besonders wichtig, die Sichtkontrolle durch den Schweißer.

 

Gerne wird auch Fallnahtschweißen beim Rohrschweißen verwendet.

Dieses Schweißverfahren sollte aber nur in den größeren Dimensionen angewandt werden.

Mit dem Schweißverfahren 111 Elektrode steigend schweißen ist auch nur in den größeren Dimensionen und bei starkwandigen Materialien sinnvoll.

Ich hatte zum Beispiel DN 600, DN 800, DN 1000, DN 1200, DN 1400 mit Wandungen ab 10 mm steigend geschweißt.

Rutil Elektroden und Kalkbasische Elektroden gehörten zu meinem Lebensweg.

Zum Beispiel: Rohrschweißer Schweißverfahren 141/111 Kombination: WIG-Schweißen – Wurzel, Elektrode – Fülllagen.

Oder: WIG-Wurzelschweißen, WIG-Schweißen 141, erste Zwischenlage, eventuell noch weitere Zwischenlagen mit WIG-Schweißverfahren 141, Füllagen und Decklagen nachfolgend mit dem Schweißverfahren 111, Elektrode.

In der heutigen deutlich verbesserten Schweißtechnik mit den entsprechenden Schweißverfahren sollte schon aus optischen Gründen die Wahl des Schweißverfahrens nicht schwer sein.

 

Doppelrohr Twinrohr Schweißen in der Fernwärme.

WIG 141 Handschweißen am Rohr in der Fernwärme am Doppelrohr ist mit viel Geschick und Erfahrung verbunden.

In der Fernwärmeversorgung wird Doppelrohr, sogenanntes Twinrohr, in einem isolierten Mantel verwendet.

Die Besonderheit dabei ist der geringe Wärmeverlust im Vorlauf und Rücklauf im Stadtwärme,- Fernwärmenetz.

Diese bereits vorisolierten Rohrleitungen haben noch eine weitere Besonderheit.

Innerhalb der Isolierung werden Kontrolldrähte geführt, die zur späteren Leck Überwachung dienen.

Zielgenau können bei einem auftretenden Schaden die Stelle geortet und Reparaturarbeiten ausgeführt werden.

 

Arbeiten an Fernwärme oder Ortswärme Rohrleitungen:

Allen voraus sollte speziell in Gräben genügend Bewegungsfreiheit geschaffen werden.

 

Vorrichten am Doppelrohr für das WIG-Rohrschweißen, Schweißverfahren 141:

Viele Bauteile und Formteile sind in diesem Doppelrohr Sektor bereits vorgegeben.

Vorrichten für das WIG-Schweißen, dort ist es im Ablauf genauso, wie in einer anderen Rohrleitungsschweißer Branche.

Schweißnähte die am Entstehen sind, müssen vorab gesäubert werden.

WIG-Schweißen im Rohrleitungsbau, speziell am Doppelrohr, Twinrohr hat natürlich eine kleine Besonderheit.

 

Zwischen den beiden Rohren ist nicht viel Platz.

Das heißt, in der über Kopf Position und in der waagerechten Position ist etwas Fantasie und Geschick gefragt.

Wird der Rohrdurchmesser größer, wird auch der schweißtechnische Ablauf bzw. die Handfertigkeit des WIG-Schweißers komplizierter.

Das Sichtfeld ist auch eingeschränkter als regulär.

Bei Doppelrohr, Twinrohr in der Fernwärme empfehle ich mit genügender Schweißluft im Wurzelbereich zu arbeiten.

Ab einen größeren Rohrdurchmesser, beginnend bei DN 40, DN 50 und mehr, gehe ich mal von der Schweißdrahtstärke 2,0 mm und 2,4 mm aus und schlage 3,0 mm bis 4,0 mm Luftspalt vor.

Der tiefere Sinn ist, dass durch den Luftspalt hindurchgesehen werden kann und so der Wurzelaufbau für den WIG-Schweißer besser kontrolliert wird.

Bei der Rohr Zwischenlage und der Rohr Decklage ist das Sichtfeld ebenfalls eingeschränkt.

Hier hilft das Wechseln der Körper und Kopfposition als Rohrschweißer.

Ebenso ist die WIG Schweißbrenner Neigung und die Länge der WIG-Nadel aus der Keramikdüse entscheidend.

Ein wenig Probieren im Vorfeld am Doppelrohr hilft natürlich.

Die Zeit muss sein.

 

Schweißnahtvorbereitung im Rohrleitungsbau:

Metallisch rein bei der Schweißnahtvorbereitung bedeutet, dass die Fasen geschliffen werden und möglichst fettfrei sind.

30° Grad Fase bis 45° Grad ist ungefähr das Maß für eine Schweißfase am Rohr.

Beachtet bitte auch die Fasenform bei U-Nähten, sogenannten Lippennähten, die auch Tulpennähte genannt werden.

Außen und innen schleifen, von Fetten, Ölen und Schmutz befreien ist das Ziel.

Im Übrigen ist die Fasen Neigung häufig schon vorgegeben, so dass nur noch der Feinschliff erfolgen muss.

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